Ziel des Projekts „InnoVersity“ war es, die Konzeption und prototypische Durchführung eines Innovationsmanagements für den Bereich Studium und Lehre zu etablieren. Im Fokus steht der Student-Life-Cycle. Die Studierenden sollen dabei nicht nur passive Zielgruppe sein, sondern aktive Gestalter werden und ihre Kompetenzen als Anwender weiterentwickeln und Lehrende sollen die Möglichkeit erhalten, ihre „Leuchttürme“ in die „Fläche“ zu bringen.

Projektlaufzeit

1. März 2015 bis 31. Juli 2018

Die Projektarbeit fand auf mehreren Ebenen statt:

  • Es wurde theoretisch zu Innovationsmanagement und Entwicklungsstadien von Projekten gearbeitet. Der Stand der Dinge wurde für die interne Diskussion aufbereitet; die Ergebnisse wurden veröffentlicht.
  • Es wurden Elemente zur Unterstützung der Digitalisierungsstrategie der Universität Paderborn in der Lehre mit entwickelt. Dazu gehören u.a. der Strategiekreis E-Learning, die Startseite Lehre auf der Homepage, die Einführung des E-Learning-Labels, diverse Dokumente zur Weiterentwicklung des E-Learning an der Universität Paderborn, der Innovationspreis für Studierende, Innovationsseminare für Studierende.
  • Es wurden „technische“ als auch „kompetenzorientierte“ Innovationen identifiziert, katalogisiert und klassifiziert, die insbesondere von Lehrenden und Studierenden entwickelt und bereits im Universitätsalltag der Universität Paderborn erprobt werden. InnoVersity hat diese innovativen Projekte über die Homepage der Universität sichtbar gemacht, sie begleitet, beraten und unterstützt bei der Wahl und Realisierung geeigneter Vernetzung-, Weiterentwicklungs- und Verstetigungsmodelle. Für das Werkzeug PINGO konnten zusätzliche Gelder eingeworben werden, um ein nachhaltiges Geschäftsmodell in Kooperation mit InnoVersity zu entwickeln.
  • Es wurden die Ergebnisse mittels Vorträge, Workshops und Publikationen disseminiert.

Die Universität ist ein Ort, an dem wegweisende technologische Fortschritte, Konzepte und Nutzungsszenarien entstehen. Will die Hochschule von diesen vielen innovativen Ideen und Entwicklungen für ihre eigene digitale Forschung und Lehre stärker profitieren, so muss sie diese systematischer als bisher begleiten. Mit InnoVersity erweitert sie die vorhandene erfolgreiche Digitalisierungsstrategie. Zur Unterstützung der Digitalisierung wird ein systematisiertes Innovationsmanagement an Hand von konkreten Szenarien prototypisch entwickelt und evaluiert.

Im Bereich Innovationsmanagement ergeben sich eine Reihe von Handlungsfeldern: innovative Ideen und Vorhaben erheben, dokumentieren, bewerten und gegebenenfalls begleiten, unterstützen, Innovationsträger mit anderen vernetzen und gegebenenfalls einen Weg für eine Überführung in den breiteren Einsatz und die Verankerung erarbeiten. Für die Konzeption des Innovationsmanagements soll darauf basierend ein Prozessmodell entworfen und etabliert werden. Teil des Projekts InnoVersity ist daher die Festlegung des genauen Prozesses. Das Prozessmodell soll auf Grundlage vorhandener Innovationen entwickelt, abstrahiert und evaluiert werden.

Die aus dem Leitbild der Universität Paderborn resultierende Digitalisierungsstrategie verfolgt das Ziel, Forschung und Lehre eng zu verzahnen und digital zu unterstützen, um Studierenden und jungen Forschenden attraktive Studien- und Forschungsbedingungen zu ermöglichen. Forschungsergebnisse und neue Methoden und Werkzeuge sollen schnell Verbreitung in der Lehre finden. Dazu müssen Studierende und Forschende durch gut ausgebaute zentrale Angebote, die sowohl die Infrastruktur wie auch die Kompetenzentwicklung betreffen, unterstützt werden. Hierbei soll es jedoch über organisatorische Notwendigkeiten hinaus (bspw. zentrales Campusmanagementsystem) keinen Zwang zur Vereinheitlichung geben, gleichwohl bedarf es der Koordinierung, um eine Verstetigung und dauerhafte Verbreitung zu ermöglichen.

Bei der Weiterentwicklung der Digitalisierungsstrategie geht es daher zum einen darum, den erreichten Stand auf hohem Niveau zu halten und entsprechend den strategischen Entwicklungsvorhaben der Universität auszubauen. Qualitativ möchte die Universität zum anderen eine weitere Stufe erreichen: Die Hochschulangehörigen sollen nicht nur über optimale Arbeitsmöglichkeiten verfügen und diese adäquat nutzen, sondern sie sollen die Entwicklung digitaler Medien aktiv mitgestalten und so die Digitalisierung in Forschung und Lehre nutzerorientiert fördern.

Digitalisierung ist an der Universität Paderborn nicht nur ein zeitgemäßes Mittel zur technischen Unterstützung, zur Prozessoptimierung und zur Interaktion wie Kommunikation. Sie zugleich auch ein strategischer Ansatz, der die Möglichkeiten und die Durchführung der Wissensarbeit insgesamt erweitern soll.  Unter "Digitalisierung" wird dabei Unterstützung der Hochschulprozesse Lehre, Forschung und Verwaltung durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien verstanden. 

Die Universität Paderborn bewegt sich dabei zwischen alltagstauglichen standardisierten und automatisierten Verfahren, die flächendeckend auf hohem Niveau ausgerollt werden, und dezentral verankerten, aber passgenauen Leuchttürmen nah an den Kernprozessen Forschung und Lehre.

Zur konsequenten Verbesserung der Lehre müssen neben technischen Angeboten auch organisatorische und didaktische Maßnahmen entwickelt, erprobt und verankert werden. Hier investierte die Universität, gefördert durch das Bund-Länder-Programm Qualitätspakt Lehre, seit 2011 über 11 Millionen Euro in das Projekt "Heterogenität als Chance" – Weichen stellen in entscheidenden Phasen des Student-Life-Cycles“, das auf die nachhaltige Verbesserung der Qualität von Studium und Lehre abzielt.

Weitere Impulse erhält die digital unterstützte Lehre über verschiedene Anreizsysteme. So vergibt das Präsidium jährlich einen mit insgesamt 150.000 € dotierte Förderpreis für Innovation und Qualität in der Lehre, mit dem regelmäßig E-Learning-Ideen und -Projekte unterstützt werden. Dadurch sollen zusätzlich zu den zentral angestoßenen und verantworteten „Top-Down- Entwicklungen“, erfolgversprechende Ideen und Konzepte von Studierenden oder aus den Lehrstühlen gefördert werden („Bottom-Up-Entwicklungen“). Darüber hinaus gibt es viele Ideen und Ansätze zur Unterstützung von Studium und Lehre, aber auch zur Erleichterung des Uni-Alltags, die von Lehrenden, junge Forschenden und Studierenden gleichermaßen entwickelt werden.

An der Universität Paderborn gibt es zahlreiche Projekte im Bereich Digitalisierung der Lehre. Eine Übersicht über die Lehrprojekte finden Sie in dieser Dokumentation.

Eine Übersicht über Projekte von Studierenden finden Sie auf den Seiten zum Innovationspreis für Studierende

Bei der Analyse des IST-Zustandes zu Innovationsmanagement an Hochschulen wurde deutlich, dass es nur sehr wenige Untersuchungen zu diesem Bereich gibt. Die vorliegenden Arbeiten weisen deutlich auf die Schwierigkeit von Innovationsmanagement an Hochschulen hin. So fördere zwar die dezentrale Struktur und die relative Autonomie der einzelnen Professor*innen und Arbeitsgruppen die Innovationstätigkeit, jedoch verhindere diese wiederum die flächendeckende Verankerung neuer Konzepte und Methoden. Aufgrund der dezentralen Struktur der Hochschule wurde der Open-Innovation-Ansatz im Projekt gewählt, der den Innovationsprozess öffnet und damit eine Vielzahl verschiedener Orte für Innovationen zulässt. Dieser Ansatz unterstützt dabei die Suche nach innovativ-tätigen Lehrenden, aber auch Studierenden, etwa durch Workshops, Tool Kits und der Bildung von Communities/Vernetzung.

Bei der IST-Analyse der Digitalisierungsprojekte an der Universität Paderborn wurde in Bezug auf die Lehrenden eine große Innovationstätigkeit festgestellt. So konnten rund 30 Projekte identifiziert werden. Deutlich wurde, dass die dezentrale und uneinheitliche Präsentation der Projekte auf eigenen Webseiten, Unterwebseiten der Professuren und dezentralen Einrichtungen eine Herausforderung für ein Innovationsmanagement darstellt. Für die Konzeption eines hochschulweiten Innovationsmanagements ergeben sich hierbei auch Konsequenzen bezüglich der Konzeption einer neuen IT-Infrastruktur und -Services: Projekte müssen zentral und einheitlich dargestellt werden. Der aktuelle Stand ist unter https://www.uni-paderborn.de/lehre/lehrinnovationen/lehrprojekte/ dokumentiert.

Bezüglich studentischer Innovationen ist deutlich geworden, dass es hier einen großen Bedarf an Fördermaßnahmen durch die Universität gibt, die Umsetzung aber gleichzeitig auch nicht einfach ist. Lehrveranstaltungen, Informationen, Anreize wie Preise, aber auch selbstgestaltete Laborumgebungen und Kümmerpersonen haben sich als erfolgreiche Maßnahmen erwiesen.

Innerhalb der Universität Paderborn konnte die Digitalisierungsstrategie für Lehre und Studium zusammen mit den Ergebnissen aus InnoVersity weiterentwickelt werden.

Über die Projektergebnisse wurde regelmäßig auf Workshops und Tagungen berichtet. Sämtliche Ergebnisse wurden in einem Leitfaden mit Handlungsempfehlungen zusammengefasst, der sich in der Veröffentlichung befindet.

2018Jannica Budde, Gudrun Oevel, Melanie Wilde: "Lehr-/Lerninnovationen nachhaltig gestalten – ein Leitfaden“, April 2018. Zum Download.
2017Jannica Budde, Iris Neiske, Gudrun Oevel: "Ausgestaltung einer sozio-technischen Infrastruktur für die Verbreitung und nachhaltige Verankerung von digitaler Lehre". In: Maximilian Eibl, Martin Gaedke (Hrsg.): INFORMATIK 2017 Lecture Notes in Informatik (LNI), Gesellschaft für Informatik, Bonn 2017. Zum Download.
2017Jannica Budde: "Teachers as Innovators – Innovationsmanagement als Teil der Digitalisierungsstrategie". In: Martin Baumann, Annalena Wernz u.a. (Hg.): Teaching is Touching the Future & ePS 2016 – Kompetenzorientiertes Lehren, Lernen und Prüfen, Bielefeld (UVW) 2017.
2016

Jannica Budde, Gudrun Oevel: „Innovationsmanagement an Hochschulen: Maßnahmen zur Unterstützung der Digitalisierung von Studium und Lehre“. In: Heinrich C. Mayr, Martin Pinzger (Hrsg.): INFORMATIK 2016 Lecture Notes in Informatics (LNI), Gesellschaft für Informatik, Bonn 2016. Zum Download.

28.09.17 Jannica Budde, Iris Neiske: „Ausgestaltung einer sozio-technischen Infrastruktur für die Verbreitung und nachhaltige Verankerung von digitaler Lehre“ – Vortrag beim Workshop Hochschule 2027 im Rahmen der GI Jahrestagung, TU Chemnitz.
11.09.17Jannica Budde, Iris Neiske (in Kooperation mit Simone Grimmig, Kaiserlautern): „Welche Kompetenzen benötigen Lehrende für die digitale Lehre und wie können diese erworben werden?“ – Workshop beim Netzwerktreffen des Hochschulforums Digitalisierung „Netzwerk für die Hochschullehre“, Berlin.
30.03.17Jannica Budde, Dorothee Meister, Gudrun Oevel, Melanie Wilde: „Kooperationspotentiale systematisch erkennen und stärken“ – Vortrag bei der 12. Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung „Digitalisierung der Hochschulen: Forschung, Lehre und Administration", LU Hannover (Kooperation mit QUASID).
30.09.16Jannica Budde: „Teachers as Innovators – Wo sind die digitalen Lehrideen der Zukunft?" – Vortrag bei „Teaching is Touching the Future“ & ePrüfungs-Symposium ePS 2016, RWTH Aachen (aufgrund von Krankheit ausgefallen).
25.09.16Jannica Budde: „Innovationsmanagement an Hochschulen" – Vortrag beim Workshop Hochschule 2026 im Rahmen der GI Jahrestagung, AAU Klagenfurt, Österreich.
14.09.16Gudrun Oevel:  „Innovationsmanagement als Teil der Digitalisierungsstrategie der Universität Paderborn" – Vortrag bei der ZKI/DINI-Jahrestagung, Universität Ulm.
16.02.16Jannica Budde: "Nachhaltigkeit der Digitalisierung in Forschung, Studium und Lehre“ – Vortrag am Tag der Lehre 2016, Universität Paderborn.
03.06.2017Gastvortrag: Europäische Datenschutz-Grundverordnung – Folgen für die Hochschulen (Werner Hülsmann, stellv. Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für Datenschutz (DVD) e.V.)
14.02.2017Netzwerktreffen Digitalisierung in der Lehre zum Thema Ausgründung (in Kooperation mit TecUp)
18.01.2017Vergabe des ersten Innovationspreises für Studierende
WiSe 2016/17Projektseminar: Erfinderwerkstatt - Ich verändere die Universität
07.12.2016Gastvortrag: Apps entwickeln mit Android (Dr. Simon Oberthür, SICP)
12.07.2016Netzwerktreffen Digitalisierung in der Lehre (im Rahmen der lernPause)
24.05.2016Gastvortrag: Privacy by Design und Privacy by Default (Dr. Kai-Uwe Loser, Ruhruniversität Bochum)
SoSe 2016Projektseminar: Erfinderwerkstatt - Ich verändere die Universität
16.02.2016Präsentation von InnoVersity beim "Tag der Lehre 2016" an der Universität Paderborn
08.12.2015Studi-Workshop "Uni-Alltag und Studium innovativ gestalten"
DatumErwähnung
März 2017als best practice in: Monitor Digitale Bildung. Die Hochschule im digitalen Zeitalter. CHE & Bertelsmann Stiftung.
Dezember 2016In: Strategieoptionen für Hochschulen im Digitalen Zeitalter. Hochschulforum Digitalisierung Arbeitspapier 29. 
10.05.2016Transparent in die IT-Zukunft der Uni Paderborn. universal
11.09.2015Leuchttürme in die Fläche bringen. Pressemitteilung der Universität Paderborn
April 2015Universität Paderborn gewinnt Strategiewettbewerb zur Digitalisierung der Hochschulbildung. PUZ
18.02.2015Digital Natives sollen Ideen beisteuern. Uni setzt sich in Strategiewettbewerb durch. Neue Westfälische
29.01.2015Uni Paderborn fördert Digitalisierung. Die Glocke
28.01.2015Universität Paderborn gewinnt neben RWTH Aachen als eine von zwei Universitäten in Deutschland Strategiewettbewerb zur Digitalisierung der Hochschulbildung. Pressemitteilung der Universität Paderborn

Universität Paderborn
Zentrum für Informations- und Medientechnologien (IMT)

Projekt InnoVersity
Warburger Str. 100
33098 Paderborn

Projektleitung:

Prof. Dr. Gudrun Oevel, Leiterin des Zentrums für Informations- und Medientechnologien (IMT) 

Projektmanagement:

Jannica Budde
Zentrum für Informations- und Medientechnologien (IMT)
Tel.: 0 52 51 / 60-5370
E-Mail: jannica.budde@uni-paderborn.de